Was ist los mit Photoshop?
Ich überlege gerade, seit wann ich Photoshop benutze. Ich kann mich aber nicht erinnern. Es müssen schon viele Jahre sein. Über die frühen Quellen rede ich besser nicht. Dann konnte ich meinen Arbeitgeber überzeugen, dass wir unbedingt eine Photoshop Lizenz brauchen. Und seit dem Creative Cloud Abo Modell leiste ich es mir selber. Die monatlichen 12 Euro halte ich für fair und belasten das Budget nicht sehr.
Im Oktober 2020 kam nun die neue Version 22.x heraus, Photoshop 2021. Und damit auch neue Bugs und alte Probleme, die wirklich nervend sind. Bevor ich darauf eingehe, noch ein paar Worte zu meinem PC, damit man manche Themen vielleicht besser einordnen kann. Mit seinen knapp 6 Jahren ist mein Rechner sicher nicht mehr High-End Hardware. Er ist mit einer Intel Xeon E3-1231 CPU ausgerüstet, 16 GB RAM, 512 GB SSD, eine 10 TB Festplatte und eine Nvidia Quadro K620 Grafikkarte. Das sollte zum Bildbearbeiten immer noch reichen.
Aber jetzt zu den Problemen. Der erste Fehler trat vor kurzem beim Speichern eines Bildes für einen anderen Artikel auf. "Bei Generator ist ein Problem aufgetreten". Die Fehlermeldung erscheint bei der Funktion "Exportieren als...".
Zum Glück geht es mit "Speichern unter" ja auch. Die Ursache konnte ich nicht nachvollziehen, zumal bei anderen Bilder das Problem nicht auftritt...
Ein wirklich merkwürdiges Problem hatte ich mit einer Photoshop Datei, die unter Photoshop 2020 gespeichert worden ist. Die Datei besteht nur aus einigen Ebenen, sonst ist sie nicht weiter spannend. Ich wollte noch ein paar Kleinigkeiten ändern, damit ich mir einen Fotoabzug bestellen kann. Beim Speichern kam dann die vielsagende Fehlermeldung "Die Datei konnte nicht unter ... gespeichert werden, weil ein Programmfehler aufgetreten ist".
Diesmal gab es leider keinen Workaround. Weder "Speichern unter", noch eine Kopie erstellen hat etwas gebracht. Erst nachdem ich einige Ebenen gelöscht habe, konnte das Bild wieder gespeichert werden. Ich hoffe, dass das bald wieder behoben ist, ich würde schon gern meine alten Fotos bearbeiten können.
Leider braucht Photoshop keinen speziellen Grund für einen Fehler. Er kann auch einfach so völlig unmotiviert abstürzen. Das ist in letzter Zeit öfters vorgekommen, und die Wiederherstellung hat dabei nicht immer funktioniert. Die ganze Arbeit war also weg.
Zumindest den Absturzbericht konnte ich noch senden.
Ein anderer Fehler, der wieder den Export betrifft, meldet folgendes: "Deine Elementdatei wurde exportiert, aber beim Hinzufügen von Metadaten ist ein Fehler aufgetreten".
Auch hier weiß ich nicht, was das eigentliche Problem ist. Das Foto wurde gespeichert und kann auch problemlos geöffnet werden. Aber zumindest weiß ich jetzt, dass Photoshop mit mir per Du ist.
Ein weiterer lustiger Fehler, vielleicht soll das aber auch ein Feature sein, ist mir beim Export eines leeren transparenten Bildes aufgefallen. Für ein Python GUI brauchte ich ein transparentes Pixel als Abstandhalter. Wie man am Screenshot sieht, weigert sich Photoshop einfach, dieses Bild zu exportieren. Dabei spricht technisch nichts dagegen, das Bild so zu speichern.
Das waren jetzt einige Bugs, die mir beim bisherigen Arbeiten mit Photoshop 2021 aufgefallen sind. Einige sind nur lästig, aber andere können wirklich Zeit kosten. Man kann nur hoffen, das bald Updates ausgeliefert werden, die diese Probleme lösen statt zu viel Energie in "Neurale Filter" zu setzen, die größtenteils nur als Beta Version vorhanden sind oder überhaupt nur die Option "Ich bin interessiert" anbieten. Aber das ist ein Thema für sich.
Neben Photoshop ärgere ich mich aber eigentlich noch mehr mit Adobe Bridge herum. Ich weiß nicht ob es an meiner alten Hardware liegt, aber oft sehe ich die Applikation nur so.
Das heißt ich warte. Keine Ahnung was Bridge in diesem Moment tut, da die Indizierung ja eigentlich im Hintergrund passiert. Und das kommt nicht nur bei Verzeichnissen mit hunderten RAW Dateien vor, sondern auch bei wenigen kleinen Dateien, die z.B. für die Galerie verwendet werden.
Aber auch wenn ich endlich wieder Bridge benutzen kann und es laut Statuszeile mit der Generierung der Vorschaubilder fertig ist, heißt das noch lange nicht, dass es jetzt flüssig läuft. Ein Blick auf den Taskmanager zeigt auch gleich warum.
Bridge verbraucht fast 100% CPU Zeit. Und das minutenlang. Das heißt nicht nur Bridge ist furchtbar langsam, sondern der ganze PC ist mehr oder weniger lahmgelegt. In diesem Moment habe ich außer warten leider nicht viele Optionen. Da ich aber so viele Einstellungen wie möglich in Bridge bzw. Camera Raw erledige, ist das wirklich mühsam. Ein kleiner Workaround in diesem Fall ist eine Option im ProcessExplorer bzw. ProcessHacker. Hier können unter dem Punkt "Affinity" die CPU Kerne festgelegt werden, die ein Prozess verwenden darf. Hier klicke ich dann alle Kerne bis auf einen oder zwei weg, dann arbeitet zumindest der Rest wieder normal. Leider ist diese Einstellung nur temporär und beim nächsten Start holt sich Bridge wieder alle Kerne.
Während die Trägheit von Adobe Bridge kein neues Thema ist, sind die Photoshop Bugs aber wirklich neu. Nur, ob man will oder nicht, eine echte Alternative gibt es nicht. Vor einer Weile habe ich auf der Suche nach einen Photoshop Ersatz Affinity Photo installiert. Das Programm ist wirklich gut und kommt schon sehr nahe an Photoshop heran. Aber der Import von RAW-Bildern kann Adobe Camera Raw nicht das Wasser reichen und vor allem werden die RAW-Einstellungen nicht gespeichert. Und ein Gegenstück zu Bridge gibt es leider gar nicht.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Es ist kein Problem, mir der Adobe Creative Cloud mehrere Versionen von Photoshop zu installieren. Daher arbeite ich derweil einfach mit Photoshop 2020 weiter. Nach dem nächsten Update werde ich mir dann wieder die aktuelle Version ansehen.