Foto-Shooting im Wolf Science Center Ernstbrunn
Einmal unter Wölfen sein, ohne Zaun dazwischen, hautnah, Nase an Nase sozusagen – ein lang gehegter Wunsch von mir, den man sich beim Wolfsshooting in Ernstbrunn erfüllen kann.
Das Wolfsshooting startet mit einem Einführungsseminar. Hier erfährt man schon einiges über das Leben von Wölfen und wie mit ihnen gearbeitet wird. Schnell wird klar - ein direkter Wolfskontakt ist nicht ohne Risiken! Es gibt klare Regeln, an die sich jeder Besucher halten muss und diese werden auch gut begründet.
Nach einer kurzen Pause ging es dann ins Wolfsgehege von einem erwachsenen Rudel. Die Tiere waren entspannt und mäßig beeindruckt von der kleinen Menschengruppe. Das Fotoshooting lässt viel Raum für Fragen rund um die Wölfe. Die Mitarbeiter erklären alles gerne und ausführlich. Nach einer Gewöhnungsphase und mit Rücksicht auf die Verfassung der Wölfe, durften wir uns beschnuppern lassen und später sogar die Wölfe selbst anfassen.
Der nächste Programmpunkt war ein Jungwolfrudel. Was für ein Unterschied! Diese quirligen Wölfe rannten uns entgegen, spielten, ließen sich berühren und nun kann ich ehrlich sagen: „Ich wurde schon mal vom Wolf geküsst!“ .
Die Mittagspause war lange genug um sich ein Lokal in Ernstbrunn zu suchen, sowie einen kleinen Spaziergang durch den Wildpark zu machen. Ich war von der Nähe beeindruckt, die man dort zu den anderen Tieren hat. Der Wildpark allein lohnt sich für einen Besuch!
Als Vergleichsgruppe für die Forschung wichtig, gibt es in Ernstbrunn auch ein Hunderudel, das wie die Wölfe gehalten wird. Sie leben im Rudelverband und kooperieren mit den Menschen bei deren Forschungsaufgaben. Der markanteste Unterschied nach den ersten 5 Sekunden … Hunde bellen und haben Spaß daran im Rudel auf und ab zu rennen (am liebsten lautstark). Sie sind sehr erfreut Menschen zu sehen und halten sich gerne in deren Nähe auf. Zum Fotografieren gab es hier eher weniger, dafür war es sehr informativ.
Es ging dann noch in ein weiteres Wolfsgehege mit einem anderen Wolfsrudel. Ich hatte sofort den Wolf aus „Rotkäppchen“ vor Augen. Der Timberwolf hat dunkles Fell mit hervorstechenden, gelben Augen. In diesem Gehege war die Stimmung angespannter und die Mitarbeiter reagierten darauf sofort. Es gab keinen direkten Kontakt (außer eine Handtouch Übung mit der Nase des Wolfes an unserem Handrücken) und wir blieben auch nicht sehr lange. Zum Fotografieren wurde es ohnehin schon zu dunkel.
Sehr schön finde ich, dass Wölfe in Ernstbrunn als Partner angesehen werden. Sie werden nicht zur Mitarbeit gezwungen, sondern zur Kooperation ermutigt. Die gemeinsame Arbeit soll sich für Mensch und Tier lohnen, sowie Respekt und Vertrauen fördern.
Lohnt sich nun der hohe Preis für das Wolfsshooting?
Wenn ich ehrlich sind, dann war ich mit meinen Fotos nicht sehr zufrieden. Es fehlte das richtige Licht und oft waren die Wölfe zu nahe an anderen Menschen. Doch das Erlebnis an sich ist einzigartig, lehrreich und einfach ein kleines Abenteuer für sich!