ASRock DeskMini X600 - das neue Zuhause für meinen Webserver
Es war einmal vor langer Zeit, etwa 20 Jahre um genau zu sein, als ich meinen ersten eigenen Webserver in Betrieb nahm. Es war die Geburtsstunde von www.zimmerpflanzenlexikon.info, meiner Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Aus heutiger Sicht mutet die Technik von damals geradezu archaisch an. Der Server war ein alter Acer TravelMate 525 TX mit einem Pentium III und 512 MB Arbeitsspeicher, den ich auf eBay ersteigert hatte. Für die Internetverbindung habe ich mir eine DSL-Standleitung mit 512 KBit geleistet, die mich damals 99 Euro pro Monat gekostet hat. Die ganze Technik war in meiner Abstellkammer zwischen Staubsauger und Putzmitteln untergebracht, wo der Server einige Jahre seinen Dienst verrichtet hat.
Mit den Jahren wurde das Zimmerpflanzenlexikon aber immer erfolgreicher und irgendwann waren die 512 KBit einfach nicht mehr genug. Leider habe ich in meiner Wohnung nur ein ungeschirmtes 2-adriges Telefonkabel, daher war damals keine schnellere Verbindung möglich. Mangels Alternativen bin ich deswegen 2010 zu Hetzner gewechselt, wo man für ca. 50 Euro schon einen recht guten Root-Server bekommt. Dort ist der Server auch die letzten 14 Jahre gelaufen und ich war mit dem Service von Hetzner immer sehr zufrieden.
Vor ein paar Wochen hat mir dann ein Kollege den Tipp gegeben, dass es von A1 recht schnelles Internet gibt. Und laut A1 Website ist so eine schnelle Verbindung auch bei meiner Adresse möglich. Trotzdem war ich zunächst etwas skeptisch, weil ich vor 10 Jahren schon einmal versucht habe, schnelleres Internet in die Wohnung zu bekommen. Allerdings sind die Techniker damals daran gescheitert, neue Kabel bis zu mir in die Wohnung zu ziehen. Immerhin war die DSL.Technik soweit, dass ich zuhause eine 20/8 Mbit Verbindung hatte, was zwar zum Surfen und Streamen reicht, aber für den Serverbetrieb definitiv zu wenig ist.
Diesmal ist es aber ganz anders gelaufen. Der Techniker hat mir eine neue Fritzbox in die Hand gedrückt und ist für 10 Minuten verschwunden. Und dann hatte ich plötzlich statt einer 20/8 Mbit Verbindung eine 500/128 Mbit Verbindung. Die Technik dahinter nennt sich G.fast 106a. Damit war es jetzt wieder möglich, dass ich meinen Server zuhause betreibe. Bei der Suche nach der geeigneten Hardware bin ich auf einen Artikel des Heise Verlags gestoßen. Es handelt sich dabei um einen Bauvorschlag für einen leisen und sparsamen PC. Folgende Komponenten habe ich für den Mini-Server verwendet:
Prozessor | AMD Ryzen 5 8600G (100-100001237BOX) |
CPU-Kühler | Noctua NH-L9a-AM5 |
Luftführungsset | Noctua Luftführungsset (NA-FD1) |
PC-Barebone | ASRock DeskMini X600 |
Speicher | 2 × Crucial SO-DIMM 16GB, DDR5-5200 (CT8G52C42S5) |
SSD | Samsung SSD 990 EVO 2TB (MZ-V9E1T0BW) |
Und hier sind sie, die Auserwählten für meinen neuen Server:
Der Zusammenbau der Komponenten dauerte keine 10 Minuten.
Von dem Asrock DeskMini X600 Barebone bin ich sehr begeistert. Hätte ich dieses Mainboard schon früher gekannt, hätte ich wohl auch meinen Arbeits-PC damit gebaut statt dem Minisforum Rechner. Der Server ist mit dem Noctua Lüfter absolut lautlos und verbraucht im Leerlauf nur etwa 10 Watt. Und so schaut meine Abstellkammer jetzt aus:
Deutlicher länger hat die Migration meiner beiden Webseiten gedauert. Insgesamt musste ich knapp 50 GB vom Hetzner Server zu mir nach Hause kopieren. Aber nach einigen Abenden war alles inklusive der Einrichtung des Mailservers erledigt und ich konnte die DNS-Einträge auf meine neue IP umstellen.